Laufstrecke im Bürgerbusch im Herbst

1790 wurde der (große) Bürgerbusch durch den Forstmeister Johann Peter Ahlers angelegt:

Der Große Bürgerbusch bei Oldenburg war die letzte größere Pflanzung Ahlers. Unter seiner Leitung wurde dieser Wald auf dem Exerzierplatz der ehemaligen Landmiliz 1790 von der Stadt angelegt.

aus: Oldenburgische Familiienkunde Jahrgang 2 Heft 4, Seite 43

Er liegt damals noch am Rand des Stadtgebiets. Allerdings war der Bürgerbusch damals ein eingefriedeter Nutzwald, der einen Aufseher hatte und dessen unbefugten Betreten verboten war.

Im Juli 1915 wurde er dann (versuchsweise) für die Öffentlichkeit freigegeben. Der Hauptzugang war damals vom Bahnweg aus, aber es gab auch Zugänge am Scheideweg und am Bürgerbuschweg.

In den Zeitungen vor 100 Jahren wird desöfteren ein Verkauf von Holz angekündigt.

Anzeige in den Nachrichten für Stadt und Land Nr. 43 vom 13. Februar 1918

Auch über Holzdiebstahl wird berichtet. So berichtet das Jeversche Wochenblatt am 31.1.1918, dass

Zurückgenommen bis auf weiteres hat der Magistrat die vor zwei Jahren erteilte Erlaubnis, den in Bürgerfelde befindlichen großen Bürgerbusch Spaziergängern zugänglich zu machen, weil dort grober Unfug und Holzdiebstähle überhand genommen haben.

Jeversches Wochenblatt Nr. 26 vom 31.1.1918

Der kleine Bürgerbusch wurde etwas später angelegt.

Die Anlage als Volkspark geht auf den Stadtbaurat Jean Robert Charton zurück (siehe Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg).

Im Jahre 1929 war der Bürgerbusch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Zugänge zum kleinen Bürgerbusch waren zeitweise nur über Drehkreuze zugänglich, was Radfahrer aber auch die Mitnahme von Kinderwagen ausschloss. Ein Bürgerverein Oldenburg Nord wirkte darauf hin, diese Drehkreuze zu entfernen.

Bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg war die Bebauung deutlich lockerer als heute und man hatte bereits von weitem einen Blick auf den Bürgerbusch.

In seiner Grundform hat sich der Bürgerbusch über die Zeit nicht verändert. Er gibt so eine Orientierung für den Ausbau der umliegenden Gegend und insbesondere auch des Bahnwegs. Diese Kontinuität ist nicht selbstverständlich, denn es gab immer wieder Bestrebungen, den Bürgerbusch ganz oder teilweise abzuholzen und die Flächen zu verkaufen.