5000 Liter Regenwasser – elegant versenkt
Ende Januar 2023 wurde eine lange aufgeschobene Anschaffung endlich verwirklicht: Wir ließen uns eine Regenwasserzisterne unter unserem Rasen einbauen. 5000 Liter Regenwasser werden wir bunkern können.

Hier schwebt der Behälter ein. Man sieht ganz gut den Deckel, über den man später noch ran kommt. Kurze Zeit später ist alles vorbei, 50 cm Muttererde liegen drauf und nur noch der Deckel guckt raus. Nimmt man ihn hoch, einmal, zweimal im Jahr, dann findet man eine Art Flusensieb, da werden Eicheln, Blätter, kleine Äste drin liegen, die aus den Regenrinnen vom Dach mitgekommen waren. Das Sieb hat einen Henkel, man nimmt es hoch und weg mit dem Inhalt auf den Kompost oder in die grüne Tonne. In der Ecke hinten rechts gibt es einen kleineren Zugang für den Gartenschlauch. Die Stromversorgung wird gemeinsam mit der Umwälzpumpe im Gartenteich geschaltet. … und dann kann man gießen und rumspritzen.
Damit dieser leere Tank auch wirklich im Loch bleibt und beim nächsten Regen nicht plötzlich aufschwimmt, wurde erstmal zum Start normales Leitungswasser eingefüllt. Nicht randvoll, aber genug, um das große Teil am Boden festzuhalten.
Was immer an Regen jetzt auf unsere beiden Dachschrägen fällt, wird jetzt zuerst in die Zisterne gefüllt. Sobald sie voll ist, läuft sie über in die ganz normale Kanalisation.
Die nördliche Dachseite wurde etwas verspätet angeschlossen, weil hier das Fallrohr noch einmal um die Ecke gelegt werden musste…und da musste ein Dachdecker ran.
In der Ecke nahe am Rosenbogen gibt es einen kleineren Zugang für den Gartenschlauch. Die Stromversorgung für die Wasserpumpe wird gemeinsam mit der Umwälzpumpe im Gartenteich geschaltet. Hierfür haben wir einen wasserfesten Verteiler im Abhang installiert… und dann kann man gießen und rumspritzen.
Seither gießen wir den Garten mit unserem eigenen Regenwasser – mit gutem Ergebnis und unbeschwert um weitere laufende Kosten. Fest davon überzeugt, dass Leitungswasser in den nächsten Jahren sicherlich nicht billiger wird.
Einmal gab es einen kleinen Schrecken – der Schlauch an der Zapfstelle war abgerutscht und das Wasser strömte in einer Riesenfontaine in die Umgebung…bis wir den Strom zur Pumpe abstellen konnten. Das kam nicht ganz unvorbereitet, denn es leckte dort von Anfang an ein wenig. Inzwischen ist der Druckschlauch fachmännisch und robust wieder an der Armatur angeschlossen.
- Und – sind 5000 Liter zu viel oder zu wenig für unser Gärtchen bzw. unser Haus? In der Mittsommernacht zum 21. Juni gab es Gewitter mit Starkregen nach längerer Trockenphase, die Zisterne war fast leer: Dieser eine Starkregen machte sie wieder komplett voll.
- Kurz, das große Ding macht Sinn. Wer vor ähnlichen Fragen steht: Es regnet tatsächlich häufiger sehr viel Wasser auf einmal als früher, also – wie bei guten Winterstiefeln: im Zweifelsfall die Größe drüber bestellen.
- Ein weiterer positiver Nebeneffekt war die große Menge an Erdboden, der beim Aushub angefallen war. Er konnte direkt zum Auffüllen der Wallhecke verwendet werden.
Ein kleines Problem bleibt die Verschmutzung durch Sand und Laub. Das Sieb am Einlauf ist etwas fummelig befestigt und nicht einfach zur Reinigung abziehbar…aber irgendwie gehts dann doch – und falls da beim Zerlegen doch mal etwas in die Tiefe entgleitet lässt sich das auch wieder einfangen…
Ein Rätsel bleibt allerdings die weitere Entwässerung. Der Überlauf geht zu einem Revisionsschacht, um dort dann über weitere Röhren im Untergrund der tiefer liegenden Nachbargrundstücke zu verschwinden. Das kann dann bei Extremwetterereignissen auch schon mal dazu führen, dass bei Überflutung das Wasser rückwärts durch den Überlauf in unsere Zisterne läuft. Dies hat sogar schon einmal den Gullydeckel unserer Zisterne hochgedrückt, so dass sogar unser kleiner Rasen geflutet wurde.